Interview #8: Miriam H. Morrill

Welche Erfahrungen machen andere mit Nature Journaling? Hier sprechen Nature Journalerinnen und Journaler darüber wie sie zum Nature Journaling gekommen sind, wie sie ihre ersten Seiten erstellten und wie sie nun Journalen oder welche Materialien sie verwenden. Hier erhältst Du Tipps aus erster Hand: Inside Nature Journaling.

Miriam H. Morrill ist eine Fire Education Spezialistin, Nature Journalerin und Autorin. Sie betreibt die Webseite Pyrosketchology.com. Bis vor ein paar Jahren arbeitete sie als Biologin und Spezialistin für Fire Management für das US Bureau of Land Management.

Zunächst kommt die übersetzte Version des Interviews. Weiter unten findet ihr die Originalversion in Englisch.
First comes the translated German version of the interview. Below you will find the original version in English.

Miriam, Du verbindest bei Pyrosketchology die Erfahrungen aus dem Fire Management mit Nature Journaling. Kannst Du uns einführend erläutern wie sich dies ergeben hat?

Miriam H Morrill: Vor etwa sechs oder sieben Jahren begannen mein Mann und ich mit der Planung unseres Ruhestands, der vorsah, Vollzeit in unserem Wohnwagen durch die Vereinigten Staaten zu reisen. Mir wurde klar, dass sich mein Kunsthobby zu etwas Mobilerem ändern musste, und so stieß ich auf die Facebook-Seite des Nature Journal Clubs. Als ich mit dem Nature Journaling begann, wurde mir klar, wie wunderbar es mir dabei hilft, den Stress bei meiner Wildland Fire Management Arbeit zu reduzieren. Ich begann auch zu erkennen, dass Nature Journale ein großartiges Werkzeug sein könnten, um Menschen etwas über Feuer beizubringen. Ich fing an, verschiedene Journaling-Ansätze zu erforschen und versuchte, die Konzepte meinen Partnern im Bereich Fire Education vorzustellen. Dies führte 2019 zu einem Pilotworkshop mit The Nature Conservancy’s Fire Learning Network und dem Prescribed Fire Exchange Program bei dem 10 Nature Journaler einen Brand in Nordkalifornien begleiteten. Ich habe mich an die Nature Journaler Robin Lee Carlson und John Muir Laws gewandt, um zu erfahren, ob sie daran interessiert wären, bei der Gestaltung mitzuhelfen und an dem Workshop teilzunehmen. Sie waren interessiert und es war eine wunderbare Veranstaltung. Je mehr ich mich mit den Konzepten befasste, desto mehr glaubte ich, dass dies ein wichtiges Werkzeug nicht nur für Feuerwehrleute ist, sondern für jeden, der sich um Feuer und die Umwelt kümmert. Ich beschloss, die ersten Jahre meines Ruhestands an einem Leitfaden zu arbeiten, der die Konzepte des Journalings über Feuer definieren könnte. Bevor ich Ende 2020 in den Ruhestand ging, habe ich mir den Namen Pyrosketchology* ausgedacht, von dem ich dachte, dass er ein einprägsamer Programmname und Titel für mein Buch wäre.

* Pyro-sketch-ology:
Pyro, von griechisch „pyr“ („Feuer“).
Sketch, von griechisch „schedios“, die freihändige Zeichnung, siehe Skizze.
-logy/-ology, von griechisch „-logía“, seit dem 16. Jahrhundert zur Benennung einer wissenschaftlichen Disziplin, siehe Suffix -logie.

Waldbrände stellen eine Gefahr für uns Menschen, unsere Häuser und Städte dar, setzen enorme Mengen CO2 frei und zerstören die natürliche Schutzfunktion des Waldes vor der globalen Erwärmung. Es zerstört also nicht nur Häuser und bedroht unser Leben, sondern hat auch Nachteile im Kampf gegen den Klimawandel. Andererseits erhöht der Klimawandel durch die Zunahme von Dürreperioden auch die Waldbrandgefahr. Hier im Westen von Deutschland hatten wir im Vergleich zu den Dürrejahren nach 2018 ein nasses Frühjahr, doch nach wenigen Wochen ohne Regen ab Mitte Mai wird bereits wieder vor Waldbränden gewarnt. Mit virtueller Realität, Drohnen zur Echtzeitüberwachung von Wäldern und sogar 40 Satelliten von Copernicus (Europe’s eyes on earth), der Europäischen Weltraumorganisation ESA, sollen Waldbrände nun rechtzeitig erkannt werden. Untersucht werden die Feuchtigkeit im Boden und das organische Material. Die Dichte, der pH-Wert und die Zusammensetzung des Waldbodens werden untersucht, um zu verstehen, wie sich Waldbrände ausbreiten, und um über geeignete Löschmittel zu verfügen. Um die Ausbreitung von Bränden simulieren zu können, werden auch Modelle der künstlichen Intelligenz (KI) und des maschinellen Lernens zur Vorhersage entwickelt. Das sind alles technisch sehr komplexe Dinge. Die Methoden des Nature Journaling hingegen sind einfach. Inwieweit kann Nature Journaling zur Bekämpfung von Waldbränden und zur vorbeugenden Brandbekämpfung beitragen?

Viele der Ökosysteme in den Vereinigten Staaten entwickelten sich mit einem gewissen Maß mit Feuer. Viele der indigenen Völker nutzten Feuer für vielfältige kulturelle, landwirtschaftliche und Landmanagement Aktivitäten. Feuer hat in vielen Umgebungen eine wichtige Ökosystemfunktion und ist ein Werkzeug für die Landbewirtschaftung. Aber die historische Landbewirtschaftungs- und Brandbekämpfungspolitik sowie die zunehmende Stadtentwicklung haben zu einer Anhäufung gefährlicher Vegetationsbedingungen geführt. Aktuelle Waldbrände haben an Größe und Schwere zugenommen, und insbesondere wenn mehr Menschen im Gelände verteilt sind, besteht ein höheres Risiko. Ohne die natürlichen Feuerregime gibt es in vielen Wäldern im Westen der Vereinigten Staaten Millionen toter Bäume aufgrund von Dürre, Insekten, Krankheiten und extremen Feuerereignissen. Der Klimawandel ist ebenfalls ein entscheidendes Element, das die gefährlichen Bedingungen beeinflusst, aber auch den Brandschutz. Wenn man diese Bedingungen mit der zunehmenden anthropogenen Brandzündung kombiniert, befinden wir uns in einer äußerst gefährlichen Situation. Wusstest Du, dass in den Vereinigten Staaten 70 – 90 Prozent der Waldbrände direkt oder indirekt von Menschen verursacht werden? Die aktuelle Regierungspolitik fördert eine stärker vorgeschriebene Brandbekämpfung, aber viele Menschen haben Angst vor den zunehmenden Waldbränden und sind misstrauisch gegenüber vorgeschriebenen Verbrennungspraktiken. Ich habe fast 20 Jahre lang in Brandplanungs- und Ausbildungsprogrammen im Westen der Vereinigten Staaten gearbeitet und habe das Gefühl, dass es noch ein weiteres Problem gibt, das in den meisten Ausbildungs- und Brandmanagementprogrammen nicht angesprochen wurde. Die meisten Menschen haben den Bezug zum Feuer als Teil der Landschaft verloren. Feuer ist kein Ding, es ist nicht einmal ein Element. Feuer ist eine chemische Reaktion, die durch Elemente und Bedingungen der natürlichen und menschlichen Umwelt ausgelöst wird. Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit, relative Luftfeuchtigkeit, topografische Merkmale und Vegetationsbedingungen können uns über mögliches Brandverhalten informieren. Hier passt meiner Meinung nach Nature Journaling zu den allgemeinen Brand- und Klimaanpassungsszenarien. Mit Hilfsmitteln wie Nature Journaling können wir uns wieder mit der Umwelt verbinden und auf potentielle Brandbedingungen aufmerksam werden. Wir können dieses Bewusstsein nutzen, um die Entstehung von Bränden zu reduzieren, Landschaften zu verwalten und auf Waldbrände zu reagieren. Seit meinem Ausscheiden aus dem staatlichen Brandmanagement habe ich verschiedenen Brandwissenschaftlern, Feuerwehrausbildungsprogrammen und kommunalen Brandplanungsorganisationen in den Vereinigten Staaten Beratungs- und Illustrationsdienste zu den Ansätzen zur Beobachtung und Protokollierung der Brandumgebung angeboten. Ich habe auch Anfragen von anderen Feuerwehrorganisationen in verschiedenen Ländern erhalten, die daran interessiert sind, mehr über den Ansatz zu erfahren.

Wetter, Brennstoffe, Topographie und andere Faktoren beeinflussen die Brandleistung. Erwähnenswerte Parameter können das Risiko und das Brandwetter sein. Wie können diese Parameter dokumentiert werden, um eine effektive Brandmodellierung zu erhalten? Und wie können diese Daten an die örtliche Feuerwehr und die zuständigen Behörden weitergegeben werden?

Wetter, Brennstoffe und Topographie sind die Schlüsselelemente des Brandverhaltensdreiecks und ein zentraler Schwerpunkt der von mir empfohlenen Journaling-Ansätze. Ich betrachte dies als die Beobachtungen vor dem Brand. Diese sind grundlegend für alle Beobachtungen vor, während und nach einem Brand. Ich ordne die Wetterbeobachtungen gerne den Parametern oder Metriken zu, die Veränderungen von normalen oder feuerfreien Bedingungen zu dem definieren, was wir Feuerwetter nennen. Feuerwetter wird normalerweise in bestimmten Umgebungen (Ökosystemen und geografischen Einheiten) definiert, aber es gibt allgemeine Beobachtungen, die jeder machen kann und die auf dem grundlegenden Brandverhalten basieren. Ich gehe davon aus, dass die meisten Feuerwehren bereits über dieses Wissen verfügen, sich aber möglicherweise nicht der Journaling-Praktiken bewusst sind, die zur Sensibilisierung eingesetzt werden können. Ich denke, Partnerschaften und Programme, die eine Brücke zwischen Feuer und Journaling-Wissen schlagen, wären ein guter Ausgangspunkt. Ich denke auch, dass mehr Nature Journaling Gruppen und Exkursionen, die sich auf Brandbeobachtungen konzentrieren, ein Ansatzpunkt dafür sein könnten.

Zu bedenken ist, dass die meisten Brände vom Boden ausgehen und weitergetragen werden, bis sie in höhere Vegetation aufsteigen. Daher ist die Beobachtung der Wetterbedingungen, die die Arten von Oberflächenbränden beeinflussen, wie Grasbrände, ein grundlegender Journaling-Ansatz. Sobald das Gras ausgetrocknet ist, kann man Windgeschwindigkeiten von 16 Kilometer je Stunde, Temperaturen über 27 Grad Celsius und relative Luftfeuchtigkeit unter 30 Prozent als allgemeine oder grundlegende Feuerwetterkriterien verwenden. Mein Fokus liegt auf der Entwicklung unserer sensorischen Fähigkeiten rund um diese Wetterparameter. Ich verwende eine modifizierte Version der Beaufort-Windstärkeskala (Abb. 1), um die Windgeschwindigkeiten einzuschätzen, und dies macht wirklich Spaß beim Nature Journalen. Man kann die Bewegungen von Ästen und Blättern sowie andere Vegetationsformen und -bewegungen skizzieren. Ich habe auch begonnen, die Farbe des Himmels zu verwenden, um die relative Luftfeuchtigkeit zu bestimmen. Je dunkler das Blau des Himmels, desto kälter und trockener ist die Luft. In Kapitel 2: Feuerwetter in meinem Pyrosketchology-Leitfaden sind viele Beispiele für Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit sowie andere Beobachtungen zu Wolkentypen, um die Beobachtungen des Feuerwetters besser einordnen zu können.

Abb. 1: Abbildung zur Beaufort-Skala aus dem Pyrosketchology-Leitfaden (Copyright: Miriam H. Morrill, Pyrosketchology 2023).

Anhaltende Hitze und hohe Temperaturen trocknen Pflanzen aus, erzeugen Hitzestress in den Organen der Pflanzen und schädigen diese. Trockenes Gras brennt beispielsweise besser als feuerfeste Rinde (Borke). Das sind alles Dinge, die in einem Journal festgehalten werden können. Welche Methoden nutzt Du dort?

In Kapitel 4: „Brennstoffe“ und Kapitel 5: „Feuersaison“ meines Pyrsoketchology-Leitfadens habe ich eine Vielzahl von Beobachtungen über Pflanzen, Temperaturen und saisonale Phänologie dargelegt (Abb. 2). Für viele dieser Beobachtungen verwende ich gerne sehr einfache Diagramme. Die Beobachtung des Prozentsatzes an ausgetrocknetem Gras ist ein guter Ansatz (Abb. 3). Ich verwende ein quadratisches Kastendiagramm, um die horizontale Grasfläche (Grasoberseiten) zu skizzieren, und ein rechteckiges Feld, um eine repräsentative Fläche der Grashalme oder den vertikalen Prozentsatz des ausgetrockneten Grases zu skizzieren. Wenn 75 Prozent oder mehr des Grases vertrocknet sind, kann man mit mehr Feuerentfachungen und einer schnelleren Feuerausbreitung rechnen. Ich verwende auch gerne Donuts-Diagramme (Kreis-Diagramme), um den Prozentsatz des ausgetrockneten Grases darzustellen. Es ist auch interessant, saisonale Veränderungen der Temperatur und der Grasaustrocknung zu beobachten, indem Beobachtungen in verschiedenen Höhen und Hanglagen verglichen werden. Man wird Unterschiede in der Austrockenzeit bemerken, die sich auf die Entflammbarkeit und die Brandsaison in verschiedenen Bereichen auswirken. Vieles davon kann in normalen Journaling-Beobachtungen erfasst werden, wenn man die Metadaten zu all diesen Parametern und immer eine kleine Visualisierung der Grasbedingungen hinzufügt. Ich verwende auch gerne Phänologieräder und Liniendiagramme, um historisches Durchschnittswetter mit aktuellen Wetterbedingungen zu vergleichen. Wenn man anfängt, Temperaturen außerhalb der historischen Bedingungen zu beobachten, kann man, langsamere und langfristigere Veränderungen an Pflanzen und Ökosystemen, wie etwa Hitzestress, in Zusammenhang bringen. Man kann die klimatischen (durchschnittlichen/mittleren) Wettertrends für die meisten Orte online finden. Wenn man diese Daten für jeden Monat erfasst, hat man etwas, mit dem man aktuelle Wetterbeobachtungen vergleichen kann. Ich denke, dass diese Vergleiche eine Schlüsselrolle spielen, um die Wechselwirkungen zwischen Klima und Vegetation zu verstehen. Man addiert also nicht nur die Temperatur während des Beobachtungszeitraums, sondern auch die historischen Durchschnittswerte zum Vergleich.

Abb. 2: Beispiele für saisonales Wetter, Grasaustrocknungsphasen und Beobachtungen zur Brandgefahr. (Copyright: Miriam H. Morrill, Pyrosketchology 2023)
Abb. 3: Beobachtung des Prozentsatzes an ausgetrocknetem Gras. Wenn 75 Prozent oder mehr des Grases vertrocknet sind, kann man mit mehr Feuerentfachungen und einer schnelleren Feuerausbreitung rechnen.(Copyright: Miriam H. Morrill, Pyrosketchology 2023)

Im Westen Deutschlands gab es jahrzehntelang nur wenige wirklich große Waldbrände (in den 1970er Jahren brannte die Lüneburger Heide), in Ostdeutschland (Brandenburg, Berlin) gab es jedoch mehr Erfahrungen (Ursachen sind unterschiedliche Böden, Kiefernwälder). Nach einem harten Winter 2017/18 kam es im Dürresommer 2018 in Brandenburg erneut zu großen Waldbränden. Ich glaube, dass es in Deutschland so ist, dass die Forstverwaltung für die Prävention zuständig ist und die Feuerwehr für die Löschung der Brände, dass sind also zwei unterschiedliche Gruppen. Ich frage mich, wie die genannten Journaling-Methoden in solchen Organisationen eingesetzt werden können. Welche Erfahrungen hast Du in den USA gemacht, wo Waldbrände vermutlich eine ganz andere Dimension haben als in Europa?

Ich habe nicht viel Wissen über die Brandgeschichte in Europa, aber ich habe mit Feuerwehrorganisationen in Mikronesien, Palau, Guam, Hawaii, Jamaika, Australien und Kanada zusammengearbeitet, und viele der grundlegenden Brandbewertungen und Planungsansätze sind denen sehr ähnlich wie wir in den Vereinigten Staaten an die Dinge herangehen. Die Grundprinzipien des Verhaltens bei Feuer sind dieselben, die Wetter- und Brennstoffparameter werden jedoch für diese spezifischen Umgebungen verfeinert. Ich denke, die größten Unterschiede hängen mit der Beziehung der Menschen zum Feuer zusammen. Wenn Feuer ein historisches Ereignis war oder nicht, liegt das entweder daran, dass es aufgrund historischer Wetter- und Treibstoffbedingungen nicht zu Bränden kam, oder an historischen Brandmanagementpraktiken (Brandausschluss usw.). Als ich mich zum Beispiel mit Feuerwehrorganisationen in tropischen Ländern wie Mikronesien und Jamaika traf, erfuhr ich, dass Waldbrände in ihren historischen Tropenwäldern kein großes Problem darstellten, aber da immer mehr Waldgebiete aus dem einen oder anderen Grund gerodet worden sind, so wurde beispielsweise mehr Grünlandflächen geschaffen, mit der Folge, dass das Auftreten und die Auswirkungen von Waldbränden zunahm. Der traditionelle Einsatz von Feuer zur Räumung kleiner Flächen und andere brandverursachende Aktivitäten stellen heute ein hohes Waldbrandrisiko dar, an das sich viele Menschen noch nicht gewöhnt haben. Die Lösungen in diesen Gebieten sehen oft die Wiederaufforstung vor, aber das ist nicht immer möglich und die Brandbekämpfung ist ein wichtiger Ansatz, der berücksichtigt werden muss. Dies ist in hohem Maße eine Frage des menschlichen Bewusstseins und Verhaltens. Die menschlichen Aktivitäten und das Bewusstsein für sich ändernde Bedingungen sind meiner Meinung nach der Schlüssel. Nach allem, was ich über die zunehmenden Brände auf der ganzen Welt höre, wird der Klimawandel als das Problem erwähnt. Klimaveränderungen werden die Vegetationsbedingungen beeinflussen, ein zusätzlicher Schwerpunkt sollte jedoch auf den anthropogenen Ursachen von Waldbränden und der Anpassung der Brandmanagementpraktiken liegen. Ich denke, mehr Menschen müssen sich der potenziellen Brandbedingungen bewusst sein und wissen, wie ihre Aktivitäten (wo und wie Häuser gebaut werden, Landschaftsmanagementansätze und Feuerquellen) Waldbrandbedingungen verschlimmern können (Abb. 4). Der Brandschutz liegt in der individuellen Verantwortung des Grundstücksverwalters oder Grundstückseigentümers. Aus diesem Grund habe ich mehrere Jahre ohne finanzielle Unterstützung damit verbracht, den Pyrosketchology-Leitfaden zu erstellen, um dabei zu helfen, die Beobachtungen und Protokollierungspraktiken zu identifizieren, die jeder nutzen kann, um sich auf die Umgebung und die Brandbedingungen einzustellen. Und hoffentlich einen Beitrag zu den größeren Bemühungen zur Bewältigung der Auswirkungen von Waldbränden und des Klimawandels leisten.

Abb. 4: Von Menschen verursachte Feuer. Als Nature Journaler kann man beispielsweise mithilfe einer Karte aufzeichnen, welche Feuerentfachungsquellen sich in der näheren Umgebung befinden. (Copyright: Miriam H. Morrill, Pyrosketchology 2023)

Nature Journaler arbeiten oft für sich. Das heißt, jeder dokumentiert seine Beobachtungen vor Ort oder auf Reisen. Ist Fire Journaling auch etwas für den normalen Nature Journaler, vergleichbar mit Menschen, die als Bürgerwissenschafler das Wetter beobachten und dokumentieren?

Die überwiegende Mehrheit der Beobachtungen, die genutzt werden können, um die Brandumgebung zu verstehen und sich ihrer bewusst zu werden, sollten durchgeführt werden, bevor ein Brand überhaupt ausbricht. Jeder kann lernen, welche Wolkentypen, Windgeschwindigkeiten und Brennstoffbedingungen auf eine geringere oder höhere Brandgefahr hinweisen. Ich denke, die meisten Nature Journaler machen bereits Beobachtungen, müssten aber noch die Zusammenhänge zum Feuer herstellen. Ich denke, der große Unterschied besteht darin, Vergleiche anzustellen und definiertere Metadaten zu verwenden. Wenn man weiß, welche Windgeschwindigkeiten, Temperaturen, Luftfeuchtigkeiten und Brennstoffbedingungen ein höheres Brandrisiko darstellen, kann man diese Metadaten sowie einige Gedanken und Fragen dazu hinzufügen, wie sich Feuer in dieser Umgebung verhalten könnte. Ich habe eine wachsende Zahl von Nature Journalern gesehen, die Beobachtungen über nach dem Brand entstandene/verbrannte Gebiete, wie verkohlte Bäume, machten, und einige Leute haben über den Rauch von Waldbränden ein Journal geführt, aber das Journal sollte auch phänologische Beobachtungen, wechselndes Wetter und Vegetation umfassen Konzentrationen, Vereinbarungen und Bedingungen über die gesamte Brandumgebung enthalten (Abb. 5).

Abb. 5: Feuerwetter im Juni 2019 (Copyright: Miriam H. Morrill, Pyrosketchology 2023)

Jetzt im Sommer, wenn es oft wochenlang keinen Tropfen Regen gibt, kann es auch beängstigend sein, wenn man sieht wie ausgetrocknet die Wälder, die landwirtschaftlichen Wiesen und auch die Gärten sind und dann darüber nachdenkt, dass ein Funke oder ein Zigarrettenstummel schon reichen könnte, um einen Brand auszulösen…

Ich empfehle den Leuten, die wegen Feuer gestresst sind oder die Idee haben, ein Journal über Feuer zu führen, sich auf die wichtigen Beobachtungen zu konzentrieren, sich aber nicht auf Gedanken über Feuer einzulassen. Beispielsweise ist die Beobachtung von Temperaturveränderungen und Windgeschwindigkeiten sehr wichtig, um das Bewusstsein für die Brandumgebung zu schärfen, aber als Journaler soll man nicht ständig an Feuer denken, sondern man kann einfach die Verbindung zur Natur genießen. Ich empfehle außerdem, ein Journal über das Gefühl zu führen, das mit Feuer in Verbindung gebracht wird. Wenn man Angst verspürt, könnte man versuchen im Journal darüber zu schreiben, warum das so ist, und dabei auch bedenken, dass Feuer ebenso wie Raubtiere Teil einer natürlichen Umgebung ist. Es kann ein angsteinflößender Aspekt der Natur sein, aber wir können uns der Bedingungen bewusst werden, die ein größeres Risiko darstellen, und Fähigkeiten entwickeln, die uns befähigen, sicherer zu sein. Ich habe auch Angst, insbesondere wegen der hohen Temperaturen und des Klimawandels, die mich hilflos machen, aber im Moment zu leben und diese Momente mit der Natur zu teilen, ist eine zutiefst schöne Erfahrung.

Du arbeitest derzeit an Deinem Buch „Pyrosketchology – An Illustrated Guide to Nature Journaling about the Fire Environment“. Damit wir einen ersten Eindruck bekommen, hast Du die ersten Kapitel als PDF im Internet zur freien Nutzung bereitgestellt. Ich bin schon beim ersten Durchschauen begeistert. Du erarbeitest aufwendig und detailliert die Texte und Illustrationen. Für wen ist dieses Buch letztendlich gedacht und wie sollte es Deiner Meinung nach in der Bildung eingesetzt werden?

Das Buch war ursprünglich für Nature Journaler, Naturforschende und Pädagogen gedacht, aber ich war überrascht über das Interesse, das Meteorologen, Klima- und Feuerwissenschaftler, Professoren und Feuerwehrleute zeigten. Ich habe gehört, dass den Experten die Art und Weise gefällt, wie ich die Informationen visualisiere, die sie vermitteln oder lehren möchten. Ich habe auch gehört, dass viele Experten die Journaling-Ansätze als eine beruhigende und angenehme Möglichkeit ansehen, sich über stressige Themen zu informieren. Von Nature Journalern habe ich noch nicht viel über den Leitfaden gehört, aber einige sagen, dass sie mehr über Feuer erfahren möchten. Ich habe auch eine kleine Anzahl von Nature Journaling-Freunden wie John Muir Laws, Robin Lee Carlson, Marley Peifer, Laura Cunningham und Laurie Wigham, die an mehreren Feuer-Journaling-Veranstaltungen teilgenommen haben, also hoffe ich, dass sie es auch mehr in ihr Nature Journaling einführen können. Ich bin sehr dankbar, dass Du diese Konzepte über Dein Netzwerk teilst und hoffe, dass sich mehr Menschen für diesen Ansatz engagieren, um das Bewusstsein auf eine Weise zu schärfen, die uns hilft, uns an unsere sich verändernde Umgebung anzupassen.

Vielen Dank für das Interview und die Einblicke in Deine Arbeit, Miriam. Ich finde Deinen Ansatz Nature Journaling in das Feuermanagement zu integrieren ganz toll und hoffe auch, dass es bald hier in Europa bei den Feuerökologen und Feuerwehren auf Aufmerksamkeit stößt.

Wenn ihr mehr über Pyrosketchology wissen oder sogar selber als Nature Journaler ins Fire Journaling einsteigen wollt, könnt ihr auf Miriams Webseite mehr dazu lesen.

https://www.pyrosketchology.com/
Facebook/Instagram: @Pyrosketchology

English Version of the Interview
Interview #8: Miriam H. Morrill
 
Miriam H. Morrill is a Fire Education Specialist, Nature Journaler and Author. She runs the website Pyrosketchology.com. Until a few years ago, she worked for the US Bureau of Land Management as biologist and a Fire Management Specialist.

Miriam, in your Pyrosketchology you combine experiences from fire management with nature journaling. Can you give us an introductory explanation of how this came about?

Miriam H Morrill: About six or seven years ago, my husband and I started to make our retirement plans, which was to travel around the United States full-time in our travel trailer. I realized that my art hobby would need to change to something more mobile and I came across The Nature Journal Club Facebook page. Once I started the nature journaling practice, I realized how wonderful it was at reducing the stress in my wildland fire management work. I also started to see how nature journaling could be a great tool for teaching people about fire. I started to explore different journaling approaches and tried to introduce the concepts to my fire education partners. That led to a 2019 pilot workshop with The Nature Conservancy’s Fire Learning Network and Prescribed Fire Exchange Program where 10 nature journalers would shadow a prescribed fire in northern California. I reached out to the nature journalers Robin Lee Carlson and John Muir Laws to see if they would be interested in helping design and attend the workshop. They were interested and it was a wonderful event. The more I explored the concepts, the more I believed this was an important tool for not only fire practitioners but anyone concerned about fire and the environment. I decided I would spend the first few yeas of my retirement working  on a guide which could define the concepts of journaling about fire.  Before retiring at the end of 2020, I came up with the name Pyrsoketchology*, which I thought would be a catchy program name and title for my book.

* Pyro-sketch-ology:
Pyro, from Greek „pyr“ („Fire“).
Sketch, from Greek „schedios“, the freehand drawing.
-logy/-ology, from Greek „-logía“, since the 16th century to name a scientific discipline, see suffix -logy.

Forest fires are a danger to us humans and our houses and towns and they release enormous amounts of CO2 and destroy the natural protective function of forests against global warming. So it not only destroys houses and threatens our lives, but also has disadvantages in the fight against climate change. On the other hand, climate change also increases the risk of forest fires due to the increase in drought periods. Here in the Westen from Germany we had a wet spring compared to the drought years after 2018, but after only few weeks without rain from mid-May, warnings of forest fires are already being issued again. Forest fires are now to be detected in time with virtual reality, drones for real-time monitoring of forests and even 40 satellites from Copernicus (Europe’s eyes on earth), the European Space Agency ESA. The moisture in the soil and the organic material are examined. Forest soil density, pH and composition are studied to understand how forest fires spread and to have appropriate extinguishing agents. In order to be able to simulate the spread of fires, artificial intelligence (AI) and machine learning models are also being developed for prediction. These are all technically very complex things. The methods of nature journaling, on the other hand, are simple. To what extent can nature journaling help to provide forest fires and help with preventive firefighting?

Many of the ecosystems across the United States evolved with some level of fire. Many of the indigenous peoples used fire for a wide range of cultural, agricultural and land management activities. Fire is an important ecosystem function and tool for land management in many environments. But, historic land management and fire suppression policies, along with expanding urban development has created a build-up of hazardous vegetation conditions. Contemporary wildfires have grown in size and severity, especially when more people are spread out across the landscape and are at higher risk. Without the natural fire regimes, many of the forests across the western United States have millions of dead trees from drought, insects, and disease and extreme fire events. Climate change is also a critical element influencing the hazardous conditions, but fire exclusion is as well. When you combine those conditions with the increased anthropogenic fire ignitions, we have put ourselves in an overwhelmingly hazardous situation. Did you know that across the United States 70-90% of the wildfires are directly or indirectly caused by humans? Current government policies promote more prescribed fire, but many people are frightened from the growing wildfires and distrustful of prescribed burning practices. I spent nearly 20 years working in fire planning and education programs around the western United States and feel there is another issue that has not been addressed with most fire education and management programs. Most people have lost touch with fire as a part of the landscape. Fire is not a thing, it’s not even an element. Fire is a chemical reaction that is driven by elements and conditions of the natural and human environment. The air temperature, wind speed, relative humidity levels, topographic features, and vegetation conditions can inform us about potential fire behavior. This is where I think nature journaling fits into the overall fire and climate adaptation scenarios. We can use tools, like nature journaling, to reconnect with the environment and become aware of potential fire conditions. We can use that awareness to hep reduce fire ignitions, manage landscapes, and respond to wildfires. Since retiring from federal fire management, I have provided consulting and illustration services to various fire scientists, firefighter training programs, and community fire planning organizations around the United States on the approaches to observing and journaling about the fire environment. I have also had requests from other fire organizations in different countries that are interested in learning more about the approach.

Weather, fuels, topography and other factors affect fire performance. The risk and the fire weather can be parameters worth mentioning. How can these parameters be documented in order to obtain effective fire modelling? And how can this data be passed on to the local fire brigade and the responsible authorities?

Weather, fuels, and topography are the key elements of the fire behavior triangle and a key focus of the journaling approaches that I recommend. I consider these the pre-fire observations. These are foundational to all observations before, during, and after fire. I like to frame the weather observations around the parameters or metrics that define changes from normal or non-fire conditions to what we call fire weather. Fire weather is typically defined within specific environments (ecosystems and geographic units), but there are general observations anyone can make that are based on basic fire behavior. I am assuming most fire brigades already have this knowledge but may not be aware of the journaling practices that can be used to enhance awareness. I think partnerships and programs that bridge the fire and journaling knowledge would be a great place to start. I also think that more nature journaling groups and field trips focused on fire related observations could be a place for that to start. 

Things to keep in mind are that most fires start and are carried along the ground, until they climb up into taller vegetation. Thus, observing the weather conditions that influence surface fire types, like grass fires, is a foundational journaling approach. Once the grass has cured, you can use wind speeds that are 10 miles per hour, temperatures over 80 degrees Fahrenheit, and relative humidities below 30 percent as the general or basic fire weather criteria. Developing our sensory skills around these weather parameters is what I focus on. I use a modified version of the Beaufort wind force scale for tuning into wind speeds and these are really fun to nature journal. You can sketch the movements of tree branches and leaves and other vegetation shapes and movements. I have also started to use the color of the sky to help interpret relative humidity levels. The darker the blue colors of the sky, the colder and drier the air is. You can look through Chapter 2: Fire Weather in my Pyroskethcology guide for many examples for temperature, humidity and wind speed along with other observations about cloud types to help frame fire weather observations. 

Pic. 1: Beaufort wind force scale from the Pyrosketchology-Guide (Copyright: Miriam H. Morrill, Pyrosketchology 2023)

Persistent heat and high temperatures dry out plants and create heat stress in the organs of plants and damage them. E.g. dry grass burns better than fire-resistant bark. These are all things that can be recorded in a journal. What methods do you use there?

In Chapter 4: Fire Fuels and Chapter 5: Fire Seasons of my Pyrsoketchology guide, I have outlined a wide number of observations about plants, temperatures, and seasonal phenology (Pic. 2). I like to use very simple diagrams for many of these observations. Observing the percentage of cured grass is a great approach (Pic. 3). I use a square shaped box diagram to sketch the horizontal area of grass (tops of grass) and a rectangle box to sketch a representative area of the grass stems or vertical percentage of cured grass. When 75 percent or more o the grass is cured, you can expect more fire ignitions and a faster rate of fire spread. I also like to use doughnuts graphs to convey the percent of cured grass. It is also interesting to observe seasonal changes in temperature and grass curing by comparing observations at different elevations and slope aspects. You’ll notice differences of the curing time, which will influence the flammability and fire seasons within different areas. A lot of this can be captured in normal journaling observations, when you add the metadata about all of these parameters and always a little visualization of the grass conditions. I also like to use phenology wheels and line graphs to compare historic average weather with current contains. When you start to see temperatures outside of the historic conditions, you can start to related the more slow and longterm changes to plants and ecosystems, like heat stress. You can find the climate (average/mean) weather trends for most places online. If you have this data captured for each month, you will have something to compare your current weather observations with. I think these comparisons are one key thing to tuning into climate and vegetation interactions. So, don’t just add the temperature during the observation period, but add the historic averages for the comparison.

Pic. 2: Example Seasonal Weather, Gras Curing Phase & Fire Hazard Level Observations (Copyright: Miriam H. Morrill, Pyrosketchology 2023)

Pic 3: Observing the percentage of cured grass. When 75 percent or more o the grass is cured, you can expect more fire ignitions and a faster rate of fire spread. (Copyright: Miriam H. Morrill, Pyrosketchology 2023)


In western Germany there were few really big forest fires for decades (in the 1970s the Lüneburg Heide burned), but in eastern Germany (Brandenburg, Berlin) there was more experience (causes are different soils, pine forests). After a hard winter in 2017/18, there were major forest fires again in the drought summer of 2018 in Brandenburg. I think it is the case in Germany that the forest management is responsible for prevention and the fire department for putting out the fires, so two different groups. I wonder how the journaling methods mentioned can be used in such organizations. What are your experiences in the USA, where forest fires probably have a completely different dimension than in Europe?

I don’t have much knowledge about the fire history in Europe, but I have worked with fire organizations in Micronesia, Palau, Guam, Hawaii, Jamaica, Australia, and Canada and much of the basic fire assessments and planning approaches are very similar with how we approach things in the United States. The basic fire behavior principles are the same, but the weather and fuels parameters are refined for those specific environments. I think the biggest differences would be related to the human relationships with fire. If fire has or has not been a historic feature, either a lack of fire due to historic weather and fuels conditions or historic fire management practices (fire exclusion, etc.). For example, when I was meeting with fire organizations in many of the tropical landscapes like Micronesia and Jamaica I learned that wildfire was not much of a concern in their historic tropical forests, but as more forest areas were cleared, for one purpose or another, more grassland areas were created and the wildfire occurrences and impacts increased. The traditional use of fire to clear small areas and other fire-causing activities are now a high wildfire risk that many people have not adapted to. The environmental solutions in those areas are often reforestation, but that is not always possible and fire ignition management is an important approach to include. This is very much a human awareness and behavior issue. The human activities and awareness of changing conditions is the key, in my opinion. From what I hear about the increasing fire issues around the world, climate change is mentioned as the issue. Climate changes will influence the vegetation conditions, but additional focus should be on the anthropogenic causes of wildfires and adapting fire management practices. I think more people need to be aware of the potential fire conditions and how their activities (where and how homes are built, landscape management approaches and fire ignition sources) can reduce or exacerbate wildfire conditions. Fire prevention is an individual responsibility along with the land manager or property owner. This is why I have spent several years, with no funding support, creating the Pyrosketchology guide, to help identify the observations and journaling practices that everyone can use to tune into the environment and fire conditions. And, hopefully contribute to the larger efforts to address wildfire impacts and climate changes.

Pic. 4: Human-made fires. As a Nature Journaler, for example, you can use a map to record which sources of fire are in the nearby region. (Copyright: Miriam H. Morrill, Pyrosketchology 2023)

Nature journalers actually work for themselves. That is, everyone documents their observations in their local area or while traveling. Is fire journaling also something for the normal nature journaler, comparable to people who observe and document the weather as citizen scientists?

The vast majority of observations that can be used to understand and become aware of the fire environment should be done before a fire ever starts. Anyone can learn which cloud types, wind speeds, and fuels conditions indicate lower or higher fire hazard conditions. I think most nature journalers are already making the observations, but would need to make the connections to fire. I think the big difference is on making comparisons and using more defined metadata. If you know which wind speeds, temperatures, humidities and fuels conditions are a higher fire risk, you can add that metadata and some thoughts and questions about how fire is could behave in that environment. I have seen a growing number of nature journalers making observations about post-fire/burned areas, like charred trees, and some people have been journaling about wildfire smoke, but journaling about the overall fire environment should include phenology observations, changing weather, and vegetation concentrations, arrangements and conditions.

Pic. 5: Fire weather in June 2019 (Copyright: Miriam H. Morrill, Pyrosketchology 2023)

Now in summer, when there is often not a drop of rain for weeks, it can also be frightening when you see how dried up the forests, agricultural meadows and gardens are and then think that a spark or a cigarette butt could be enough to start a fire…

I try to recommend to people feeling stressed about fire or the idea of journaling about fire, to consider focusing on the important observations but don’t jump into the thoughts about fire. For example, observing temperature changes and wind speeds is very important to building awareness around the fire environment, but you don’t have to continually think about fire, you can just enjoy the connections with nature.
I also recommend journaling about feeling associated with fire. If feeling anxiety, try to journal about why, while also considering how fire, like predators, is a part of a natural environment. It can be a more frightening aspect of nature, but we can become aware of conditions that do pose more risk and develop skills that empower us to be more safe.
I also feel anxiety, especially about high temperatures and climate change which makes me feel helpless, but living in the moment and sharing those moments with nature is a deeply beautiful experience.

You are now working on your book „Pyrosketchology — An Illustrated Guide to Nature Journaling about the Fire Environment“. You have made the first chapters available as PDF on the Internet for free use, so that we get a first impression. I’m already excited from the first look through. You do a lot of work with the text and the illustrations. Who is this book ultimately intended for and how do you think it should be used in education?

The book was originally intended for nature journalers, naturalists, and educators, but I have been surprised by the interest expressed by meteorologists, climate and fire scientists, professors, and firefighters. I have heard that the experts like the way I visualize the information that they are trying to communicate or teach. I have also heard that many of the experts like that journaling approaches are a soothing and pleasing way to learn about stressful topics. I have not heard back from many nature journalers about the guide, but have heard many say that they want to learn more about fire. I also have a small number of nature journaling friends like John Muir Laws, Robin Lee Carlson, Marley Peifer, Laura Cunningham, and Laurie Wigham that have participated in several prescribed fire journaling events, so I hope they can also introduce and support more journaling about the fire environment. I am very grateful that you are sharing these concepts through your network and hope to see more people engage in this approach to enhancing awareness in ways that help us adapt to our changing environments.

Thank you for the interview and the insights into your work, Miriam. I think your approach to integrating nature journaling into fire management is great and I also hope that fire ecologists and firefighters here in Europe will soon get the attention of it.

If you want to know more about Pyrosketchology or even want to get into fire journaling yourself as a nature journaler, you can read more about it on Miriam’s website.

https://www.pyrosketchology.com/
Facebook/Instagram: @Pyrosketchology