Fahrradskizzen: Fahrradgaragen am Urlaubsort

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Wer seine Fahrräder mit in den Urlaub nimmt, möchte auch, dass sie am Urlaubsort sicher untergestellt werden können. Um herauszufinden, ob eine Unterkunft einen abschließbaren Ort hat, muss man derzeit noch etwas Zeit für die Recherche mitbringen. Die großen Buchungsportale bieten bisher noch nicht die optimale Möglichkeit, um schnell zu ermitteln, ob eine Ferienwohnung beispielsweise auch eine Fahrradgarage hat. Hier fehlt einfach der Filter „Fahrradgarage“.

Was eine Fahrradgarage nun ist, ist ein weites Feld. Ein Eintrag in der Datenbank, dass die Unterkunft eine Fahrradgarage hat, ist ein Anfang. Wer als Anbieter beim Anlegen der Unterkunft das Etikett „Fahrradgarage“ setzt, der ermöglicht es dem Kunden danach zu filtern.

Als Anbieter kann man dies natürlich im Beschreibungstext erwähnen (z.B.: „im Garten steht eine abschließbare Fahrradgarage (2 × 3 Meter) …“). Dazu noch ein oder zwei Fotos, so dass der Urlauber direkt erkennen kann, ob Unterkunft und Fahrradgarage einem zusagen.

Weitere Details zur Fahrradgarage könnten im Text stehen (inkl. Maße, Angabe von wievielen Wohneinheiten die Garage genutzt wird oder ob die Garage einem exklusiv zur Verfügung steht). Optimal ist, wenn es von der Garage auch Fotos gibt.

Die Zeiten, wo man seinen Drahtesel einfach ungeschütz an der Unterkunft abstellen konnte sind einfach vorbei. Da hat Vati früher sein Tourenrad aufs Dach gehieft, um dann am Urlaubsort morgens beim Bäcker für zwei Mark zehn Brötchen zu holen. Heute kommt die Familie mit zwei oder drei Bikes auf dem Heckfahrradträger an.

Kurzfristig geplant, die Ferienwohnung sah auf den Bildern gut aus, man sei fahrradfreundlich und es gäbe einen Fahrradschuppen. Klang gut. Leider waren im Schuppen schon die Fahrräder der Nachbarwohnung und die Gartenwerkzeuge, für die der Schuppen ursprünglich mal errichtet wurde. Jetzt wird es eng. Schließlich muss der kleine Rasenmäher raus und vor einer Tour müssen die Bewohner der Nachbarwohnung stets involviert werden. Der Fahrradheckträger wird in der Ferienwohnung abgestellt. Die paar Tage klappt das schon, hoffentlich geraten wir mit den Rädern nicht in einen Regen. Die anschließend notwendige Fahrradpflege wird im Schuppen schwer. Die machen wir vor dem Schuppen. Geht schon irgendwie.

Wie erwähnt, ich möchte wissen was mich am Urlaubsort erwartet. Mit so einer Fahrradgarage lässt sich die Unterkunft pimpen. In denke ab 800 bis 1000 Euro ist der Anbieter der Unterkunft bei der Errichtung einer solchen Fahrradgarage dabei (wer mag kann einiges mehr investieren, wodurch noch mehr Sicherheit und Komfort ermöglicht wird). Beispielsweise kann auf einer Wiese ein einfaches Fundament gebaut werden und darauf kommt dann ein Fahrradgaragen-Bausatz aus Holz, Metall oder Kunststoff. Die genannten zwei Meter Breite mal drei Meter Länge sollte die Fahrradgarage schon haben. So lassen sich gut zwei, vielleicht drei Räder einstellen. Ist die Fahrradgarage nur zwei mal zwei Meter, müssen die Vorderräder eingeschlagen werden.

Gut sind Befestigungsmöglichkeiten für Fahrradschlösser. Beispielsweise Haken an den Wänden oder auf dem Boden. Durch diese lassen sich Ketten und Schlösser ziehen, die dann an den Rädern zum Diebstahlschutz befestigt werden.

Um einen ersten Überblick zu erhalten, welche Fahrradgaragen es gibt, habe ich mich bei verschiedenen Herstellern und Baumärkten umgesehen und meine Ergebnisse in Zeichnungen festgehalten.

Die Bandbreite reicht von einfachen Gartenschuppen, über abschließbare Räume an Carports bis zu speziellen Fahrradgaragen.

Ich beginne mit ganz normalen Gartenhäusern, die vielleicht auf dem Gelände stehen, weil dort bisher Gartenwerkzeug gelagert wurde. Werden sie leergeräumt, hat man schon einen guten Abstellraum für Fahrräder. Abschließbar müssen sie auf jedem Fall sein.

Das Gartenhaus als Fahrradgarage

Hier stellt man seine Fahrräder gerne unter. Kommt man von einer Tour zurück, kann man sich hier direkt bei der Fahrradgarage ausruhen. Fährt man nicht mit dem Fahrrad ist dies ein schöner Sitzplatz mit Ausblick.
Bei diesem Gartenhaus aus Kunststoff werden die Fahrräder durch die Doppeltür bequem nach Innen geschoben.
In diesen Gartenhüttchenen läßt sich normal stehen. Bei einer Länge von 282 cm lassen sich neben den Fahrrädern auch noch weitere Dinge, wie beispielsweise Fahrradheckträger, abstellen.
Diese Art von Gartenhaus kann platzsparend direkt an eine Hauswand gestellt werden. Dieses Häuschen ist mit 124 cm recht schmal, sodass gut nur ein Rad rein passt.

Carport mit Fahrradgarage

Ein Carport mit Abstellraum als Fahrradgarage bietet dem PKW und den Fahrrädern des Urlaubers Platz. Etwas weitergedacht, könnte hier auch noch ein gemütlicher Sitzplatz mit Ausblick vorgesehen werden.

Den PKW stellt man in den Carport. Die Fahrräder in den Abstellraum direkt daneben.

Boxen als Fahrradgaragen

Boxen, die vielleicht für das Unterstellen von Mülltonnen genutzt werden, lassen sich auch zu Fahrradboxen unfunktionieren. Als Mehrzweckboxen werden sie von den Herstellern auch beworben.

In dieser Box ist es auch etwas enger. Möglicherweise hilft es, dass der Deckel nach oben geöffnet werden kann.
Hier werde die Fahrräder wieder längs in die Box geschoben. Das Gimmick ist, dass man das Dach bepflanzen kann. Einen Vorteil für die Fahrräder sehe ich dabei nicht, aber vielleicht sieht es gut aus.
Bei dieser Box werden Vorderwand und Deckel nach oben geschoben, so lassen sich die Fahrräder reinstellen und rausholen.
Bei all diesen kleineren Garagen und Boxen ist zu bedenken, dass zwei Mountainbikes gut reinpassen. Aber bei Pedelecs (Ebikes), die im allgemeinen schon größer sind und evtl. noch Schutzbleche haben, kann es schnell eng werden.
Hier wird die Fahrradgarage wie ein Rolltor geöffnet. Auch hier gilt: Gut für kurze Räder. Bei langen Rädern oder gar einem Dreirad wird es eng.

Spezielle Fahrradgaragen

Waren die bisherigen Häuschen und Boxen noch variabel einsetzbar, stelle ich nun spezielle Fahrradgaragen vor (in die man natürlich auch einen Rasenmäher stellen kann).

Diese Fahrradgarage ist in den Niederlanden und Belgien beliebt. Hier wird der halbrunde Deckel nach oben geschwungen . So wird aus der nur 145 cm hohen Garage, ein Ort wo sich bequem stehen lässt.
Bei dieser Fahrradgarage wird die Öffnung nach hinten geschoben, sodass man auch hier die Räder bequem einstellen kann. Diese Fahrradgaragen haben irgendwie einen urbanen Charakter, so dass sie vielleicht nicht in jeden ländlichen Garten passen mögen.
Ein ähnlichen Prinzip. In meiner Zeichnung sieht die offene Fahrradgarage wie ein Fußballtor aus.
In jede dieser Boxen passt ein Fahrrad (vielleicht zwei?). Vorteil ist, dass man sich nicht mit dem Nachbarn eine Box teilen muss. Man kann beliebig viele dieser Boxen nebeneinander stellen.

Autoanhänger als mobile Fahrradgarage

Transportiert man seine Räder in einem Anhänger, so kann es möglich sein, dass man am Urlaubsort gar keine Fahrradgarage braucht, weil der Anhänger beispielsweise sicher auf dem Gelände des Ferienhauses abgestellt werden kann.

Dieser Kofferanhänger ist quasi eine rollende Fahrradgarage. Für schwere Fahrräder oder Dreiräder ist eine Auffahrschiene bzw. eine (klappbare) Rampe notwendig. Am Urlaubsort lässt sich der Anhänger abkuppeln. So kann man mit dem PKW ohne Anhänger am Urlaubsort fahren oder den Hänger mitnehmen, wenn die Radtour doch nicht direkt am Urlaubsort startet.
Hier wird das Prinzip des Pferdetransporters genutzt. Statt der Pferde werden hier die Fahrräder die Rampe (gleichzeitig die Türe) rauf und runter geschoben. Nützlich ist vielleicht auch die Türe vorne. Stehen hinten die Räder dicht an dicht, kommt man vorne noch an Werkzeug oder ähnliches.

PKW als mobile Fahrradgarage

Oft werden die Fahrräder auch im Inneren von Kombis, Vans oder Kastenwagen transportiert. Hier gilt dasselbe wie bei den Anhängern: können die Fahrzeuge sicher geparkt werden, dann können die Räder auch im Wagen bleiben. Manchmal eine Notlösung, wenn es auf einer Mehretappenreise mal keine sichere Unterstellmöglichkeit für die Fahrräder gibt.

Dieser alte Transporter, halb Campingmobil, halb Fahrradtransporter, kann an der Ferienwohnung evtl. als Fahrradgarage genutzt werden.