I travel
Das Foto auf dem Cover von “ Empires And Dance“ ist vom Berliner Fotografen Michael Ruetz, der u.a. für die Zeitschrift Stern in den frühen 1970er Jahren gearbeitet hat. Jim Kerr hatte das Foto in einer Zeitschrift gesehen [1]. Ruetz hatte über die Militärdiktatur (Regime der Obristen, 1967 – 1974) in Griechenland berichtet [2] und lieferte von dort Reportagefotos. Dazu gehörte auch dieses Foto mit einer beschädigten Büste eines Militärs mit der Akropolis (Parthenon-Tempel) von Athen im Hintergrund (links im Bild). Diese Büste verwendete die Band, noch weiter beschädigt und mit Graffiti versehen, auf „Celebrate – The Greatest Hits“ (2013). Nur die Büste ohne Hintergrund ist auf dem Cover von „Theme For Great Cities“ (Simple Minds, Moby Remix von 2012). Es gibt das Motiv dieses Militärs auch als Glasskulptur z.B. auf dem Cover von „Blood Diamonds“ (Simple Minds, John Foxx And The Maths-Remix).
Johnny And The Self Abusers gründeten sich 1977 in Glasgow und waren nach der Veröffentlichung einer Single im gleichen Jahr wieder Geschichte. Die Band bestand aus Charlie Burchill (Gitarre), John Milarky (Gesang), Brian McGee (Bass), Jim Kerr (Gesang), Allan McNeill (Gitarre) und Tony Donald (Bass). Ursprünglich hatten Allan McNeill und John Milarky die Band ins Leben gerufen, waren aber noch nicht richtig aktiv. Milarky hatte für April einen Auftritt an Land gezogen, aber keine Band. Da kam die Bekanntschaft mit Charlie Burchill und Jim Kerr gerade recht.
Q: Themes For Great Cities
Cuban Heels waren 1977 von Laurie Cuffe, Paul Armour and Dave Duncan in Schottland gegründet worden. John Milarky von den Johnny And The Self Abusers kam im Oktober 1977 als Sänger zu den Cuban Heels als Johnny And The Self Abusers aufgelöst hatte. Der Großteil der Johnny And The Self Abusers machte wenig später als Simple Minds weiter. 1978 erschien ihre erste Single „Downtown“ noch mit Paul Armour am Bass. In der Besetzung John Milarky (Gesang), Nick Clark (Bass, Gesang), Laurie Cuffe (Gittare, Gesang) und Ali Mackenzie (Schlagzeug) machte die Band im Frühjahr 1981 eine Peel-Session. Im selben Jahr erschien ihre LP.
Berlin Blondes, die Band, die 1978 in Glasgow gegründet worden war, spielte auch als Vorband der Simple Minds. Zunächst bestanden die Berlin Blondes aus Steven Bonomi (der Sänger), Robert Farrell (spielte Gitarre, Synthesizer), David Rudden (am Bass) und Jim Spender (auch Jim McKinven) (der Keyboards und Synthesizer spielte). David Rudden verließ 1980 die Band gerade als ihre LP heraus kam. Für ihn kam Nick Clark von den Cuban Heels. LP und Single „Framework“ blieben hinter den Erwartungen der Plattenfirma EMI zurück. Eine weitere Single („Marseille“) erschien 1981 bei Scratch Records
Endgames
„Zu der Zeit passierte in Glasgow eine Menge. Zahlreiche New Wave-Bands gaben Konzerte und das war sehr inspirierend für uns. Etwa sechs Monate haben wir versucht, unsere eigene Sache zu entwickeln und spielten nur in Schottland.“ (Jim Kerr, ME 4/1980)
„Wir waren inspiriert durch das Feuer, das Punk entfacht hatte, wollten aber bereits darauf innovative Ideen entwickeln. (Charlie Burchill, , ME 4/1980)
„Generell war’s doch bis vor ein paar Jahren so, dass alles aus London kam oder man nach London ziehen musste wegen der Plattenfirmen und Presse. Jetzt tendieren die Bands immer mehr dazu, in ihrer Heimatstadt zu bleiben und dort eine eigene Szene aufzubauen.“ (Jim Kerr, ME 4/1980)
„Das erste Album enthält Songs, die wir über einen gewissen Zeitraum hinweg immer wieder korrigiert haben, also die Arbeit von etwa eineinhalb Jahren. Das reflektiert diese erste LP und man sollte sie nicht überbewerten, denn wir haben uns seitdem sehr verändert, ja fast eine neue Richtung eingeschlagen, in die wir uns augenblicklich weiterbewegen.“ (Charlie Burchill, , ME 4/1980)
New Gold Dream
„… mit SPARKLE IN THE RAIN sortierte sich der Laden noch einmal neu. Lief es zuvor in der Indie-Disco zwischen The Cult und The Chameleons, war jetzt das Stadion in Rufweite. Der Anzähler von >Up On the Catwalk<, dieses Piano-Thema, acht Sekunden sind vergangen und es ist klar, dass Kerr und Co. hier das ganz dicke Besteck auspacken.“ (Ingo Scheel in Musikexpress, 08/2024, S. 34)
Links: https://priptonaweird.co.uk/2017/07/12/history-of-rock-1980-empires-and-dance-article-simple-minds-interview/