Driving Machine: eine mechanische Tee-Up-Machine

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Driving Machine: eine mechanische Tee-Up-Machine

Die Driving Machine verzichtet auf jegliche Elektronik, sie arbeitet rein mechanisch. Auf der Nürnberger Ausstellung „Ideen-Erfindungen-Neuheiten“ wurde Ende 2002 der Maschine eine Silbermedaille verliehen. Nun 2006 ist die Driving Machine auf dem Markt erhältlich. Greenside sprach mit dem Konstrukteur der Maschine, dem Schweizer Martin Kläy.

Greenside: Herr Kläy, welche Vorteile bietet die Driving Machine für den Spieler?

Martin Kläy: Man ist schneller, da man die Abschlag-Position nicht immer wieder ändern und die Bälle nicht von Hand auf das Tee auflegen muss.

Greenside: Wie sind Sie auf die Idee für die Konstruktion einer mechanischen Tee-up-Machine gekommen?

Martin Kläy: Im Sommer 2001 war ich einen Tag auf dem Golfplatz (Driving Range). Ich fand das ewige Bücken und wieder die richtige Abschlag-Position einzunehmen mühsam. Da kam mir die Idee eine mechanische Golfballmaschine herzustellen.

Illustration: http://www.drivingmachine.ch/

Greenside: Die Maschine kann mit dem Schläger bedient werden, wie kann ich mir dies genau vorstellen?

Martin Kläy: Mit dem Schläger wird der Schwenkarm herunter gezogen und der Golfball rollt auf das Tee. Der Schwenkarm geht automatisch zurück und der nächste Golfball ist schon wieder im Schwenkarm.

Greenside: Dies muss ja ein präziser Ablauf sein.

Martin Kläy: Dieser Ablauf ist sehr präzis, weil die Abschlagmatte an allen vier Ecken mit je einem Winkeleisen befestigt wird.

Greenside: Die Driving Machine scheint mir eher für kleine Anlagen mit weniger Durchsatz geeignet. Dort wo es vielleicht ruhiger zugeht als z.B. auf einer großen Mehretagen-Range. Anlagen wo nun vielleicht ein Ballautomat steht und ansonsten noch nichts automatisiert ist.

Martin Kläy: Diese Driving Machine ist für Golfplätze in Europa gemacht. Sie ist ein massives, handangefertigtes, praktisches Schweizer-Produkt. Die Schläger kann man am Tisch einhängen. Dieser Tisch ist eine Ablagefläche und eignet sich sehr gut für Werbung. Diese Ablagefläche kann man problemlos auswechseln, um anderswo Werbung zu machen.

Greenside: Mit wie viel Euro pro Driving Machine müsste ein Golfplatz rechnen?

Martin Kläy: Die Kosten pro Driving Machine liegen bei 950,- Euro.

Greenside: Wenn man sich die großen Driving Range-Anlagen anschaut, dann sieht man, dass ein Trend darin besteht möglichst viel zu automatisieren. Elektronik und Computertechnik ist notwendig, zur Steuerung des ganzen Systems und auch bei Standalone Tee-Up-Machinen. Ihre Driving Machine verzichtet auf all diese Dinge.

Martin Kläy: Auf die Elektronik habe ich extra verzichtet, weil ich finde, dass es inder heutigen Zeit genug hektisch zu und her geht.

Die Driving Machine im Einsatz (Foto: http://www.drivingmachine.ch/)
Die Driving Machine im Einsatz (Foto: http://www.drivingmachine.ch/)

Greenside: Gab es verschiedene Prototypen?

Martin Kläy: Es entstanden sechs Prototypen bis zur jetzigen Maschine.
Leider traf mich im November 2003 ein schwerer Schicksals-Schlag. Eine starke Hirnblutung mit zwei Operationen machten meine Pläne zunichte. Drei Jahre konnte ich gar nichts mehr unternehmen. Im Jahr 2006 konnte nun diese Golfballmaschine fertig gestellt und funktionstüchtig fabriziert werden.

Mehr Informationen zur Driving Machine: http://www.drivingmachine.ch

Martin Kläy ist Initiator der Internetportals http://www.brain7days.ch/, einer Anlaufstelle für Menschen mit Hirnverletzungen.

Interview: Günter Sahler

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