Dieses E-Book behandelt die Grinnell-Methode und richtet sich laut Untertitel an Wissenschaftler, Citizen Scientists und Nature Journal Keepers.
Die Methode ist nach Joseph Grinnell (1877-1939), einem amerikanischer Feldbiologen und Zoologen, benannt, der diese „Methode für biologische Feldbeobachtungen und deren Dokumentation“ (de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Grinnell) im frühen 20. Jahrhundert entwickelt hat. Von Biologen und Feldnaturforschern wird diese Methode häufig verwendet. Wobei ich mich frage, ob dies auch für Europa gilt?
Wichtige Komponenten dieser Methode sind (en.wikipedia.org/wiki/Joseph_Grinnell):
- Feldnotizbuch
- Feldtagebuch
- Artenbericht
- Katalog (wann und wo wurde gesammelt)
Über diese Methode hat Donna L. Long ein E-Book geschrieben. Sie ist eine Umweltpädagogin aus Philadelphia, Pennsylvania. Als Autorin schreibt sie über Ökologie, ökologisches Gärtnern und Umweltthemen.
Zunächst stellt Donna L. Long die vier bereits genannten Komponenten vor:
- ein Feldnotizbuch (field notebook), in diesem werden Beobachtungen direkt aufgezeichnet, also an Ort und Stelle während sie stattfinden.
- ein Feldtagebuch (field journal), in diesem werden nun vollständig geschriebene Berichtseinträgen über Beobachtungen verfasst.
- ein Artenbericht (species account), dieser enthält detaillierte Beobachtungen der Arten.
- Katalog (catalog), dieser enthält Aufzeichnungen darüber, wo und wann Proben gesammelt worden sind.
Das Feldnotizbuch (field notebook)
Wenn man in der Natur (im Feld) unterwegs ist, hat man ein Feldnotizbuch dabei und schreibt oder kritzelt dort die Beobachtungen direkt rein. Donna L. Long nutzt einen 3 x 5 Zoll (7,6 x 12,7 cm, dies ist etwas kleiner als DIN A 6) Block, den sie in der Gesäßtasche mitführt. Ins Feldnotizbuch können alle möglichen Notizen und Skizzen. Man hat es immer dabei. Schreibt und skizziert direkt vor Ort („on the spot“). Erkennt man beispielsweise die Augenfarbe eines Vogels, so schreibt man sie direkt auf, denn später weiß man nicht mehr, ob sie Grün oder Blau waren. Die Beobachtung werden also aufgezeichnet, während man sie beobachtet.
Das Feldtagebuch (field journal)
Noch am selben Tag überträgt man die schnellen Notizen oder die schnell erstellten Skizzen nun in das Feldtagebuch (Field Journal, auch Nature Journal genannt, professionelle Naturforscher und Biologen nennen es halt Field Journal), nun aber werden die Sätze sauber ausgeschrieben, die Skizzen verbessert und genauer gezeichnet. Wichtig ist hier, dass zwischen der Beobachtung und dem Eintrag nicht zuviel Zeit verstreicht (max. 24 Stunden). Denn Erinnerungen verblassen bekanntlich schnell.
Auf der rechten Seite des Feldtagebuchs schreibt man seine Notizen. Auf der linken Seite kommen ergänzend zum Text auf der rechten Seite Karten, Fotos und Skizzen (vgl. Titelseite des E-Books). Ein Feldtagebuch umfasst ein Kalenderjahr.
Für die Verwendung empfahl Joseph Grinnell 6″ x 9″ Loose-Leaf Paper. Also ein Loseblatt-Notizbuch im Format 6 x 9 Zoll (ca. 15 x 22,8 cm, dies wäre ca. DIN A 5 mit 14,8 x 21 cm) auf möglichst säurefreiem Papier. Es gehen auch gebundene Notizbücher mit und ohne Linien.
Der Artenbericht (species account)
Im Artenbericht werden regelmäßige Beobachtungen oder intensiv untersuchte Arten gesammelt. Es enthält Tier-, Pflanzen- oder anderen Naturbeobachtungen. Betont wird hier die Regelmäßigkeit. So machen sich Profi-Naturforscher Zeitpläne, um z.B. zur gleichen Zeit täglich eine Pflanze zu beobachten.
Der Katalog (catalog)
Der Katalog enthält Aufzeichnungen darüber, wo und wann Proben gesammelt worden sind. Donna L. Long erläutert das Profi-Sammler ihre gesammelten Arten an ihre Auftraggeber (z.B. Museen) abgeben. Die Profi-Sammler haben eine extra Lizenz, die ihnen das Sammeln erlaubt. Als Hobby-Naturforscher hat man diese Lizenz nicht, daher kann man Zapfen, Muscheln oder Steine sammeln, aber keine Federn, lebende Pflanzen oder Vogelnester — und schon gar nicht Tiere fangen, töten oder sammeln.
Einen Eintrag wo ein Objekt gefunden oder gesammelt wurde, macht dieses Objekt für den Naturforscher mehr nützlich als wenn man nur das Objekt selber hätte und nicht wüsste wo es genau gesammelt wurde. Das Objekt wird so beschriftet, dass man es im Katalog wiederfinden kann. Das Label am Objekt und der Eintrag im Katalog haben dieselben Informationen: Eine Nummer, ein Datum, der Name des Sammlers, eine Bezeichnung des Objekts („best guess of the identification“ / „beste Vermutung zur Identifizierung“) und der Fundort.
Die Webseite der Autorin: donnallong.com