Buch: Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen (Ironmonger)

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In der Kneipe ihres Heimatorts St. Piran in englischen Cornwall geraten der Student Tom Horsmith (damals 19 Jahre und 11 Monate alt) und der ältere Politiker, Klimawandelleugner und Besitzer von Marazion House (welches direkt am Meer liegt und daher im Zusammenhang mit dem Klimawandel eine Rolle im Buch spielt), Monty Causley. Aus diesem Streit entsteht eine sagenhafte Wette, die den Leser durchs Buch begleiten wird. Toms beste Freund Benny hat die Wette gefilmt und das Video ins Web gestellt, so kennt die Wette jeder.

Tom wird Klimaforscher. Und Monty ist Klimawandelleugner. So gibt es reichlich Differenzen. Einmal sagt Tom Horsmith zu Monty Causley:

„Die Geschichte wird auf diese Zeit zurückblicken, und es wird nur ein einziges politisches, ein alles überschattendes Narrativ geben – ein Monsterthema […] Die Geschichte wird Sie deswegen verurteilen, Mr. Causley. Sie werden als ein großer Schurke in die Geschichte eingehen.“

„Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen (S. 312)

Kurz nach dem Tom und Monty ihre Wette abgeschlossen haben, lernt Tom die Aktivistin Lykke kennen. Sie ist „Gründerin und Präsidentin der 1820 Foundation und ihres Forschungsablegers – des Glacier Trust.“ Sie hat ein „populären Sachbuchs, Wie man die Welt ins Jahr 1820 zurückversetzt.“ geschrieben. „Darin präsentierte sie einen phantasievollen, wenn auch nur fiktiven Vorschlag, den Planeten zu renaturieren. Wälder wiederaufzuforsten und die Zahl an Wildtieren auf den Stand von etwa 1820 zu bringen – das Jahr, das Lykke für das vielleicht letzte unberührte Jahr des Planeten Erde hielt.“ (S. 160/161) „Die 1820 Foundation war eine Organisation, die sich diesem Ziel verschrieben hatte.“ (S. 161)

Umschlag von „Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen“ (Autor: John Ironmonger)

Der Plan der 1820 Foundation klingt für mich sehr interessant. So in der Art wie das Renaturierungsgesetz der EU, mit der sie bis 2030 die Zustand von Wäldern, Flüssen und Mooren verbessern will. John Ironmonger spricht immer wieder an, dass über die Jahre, in denen sein Buch spielt, immerhin ein Zeitraum von 80 Jahren, zu wenig gegen die Klimakrise getan wird. Und trotzdem ist es kein Buch in dem miese Stimmung verbreitet wird. In der heutigen Realität, mit Kämpfen um die Renaturierung, lässt sich weitaus weniger Hoffnung auf morgen schöpfen. Deshalb ist das Buch von John Ironmonger notwendiger Eskapismus, damit man das Thema Klimakrise nicht verzweifelt in die Ecke wirft.