Seelilien-Fossilien aus Lindlar

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Fossilien sind die ältesten Abbildungen Pflanzen und Tieren. Anhand von Fossilien können wir das Aussehen dieser Pflanzen und Tiere rekonstruieren. Dies erfolgt mittels Zeichnungen. Sarah Simblet schreibt in ihrem Buch „Botanik für Künstler. Pflanzen zeichnen und malen“ (Ausgabe 2021, S. 10):

„Die ältesten Bilder von Pflanzen stammen nicht von Menschenhand. Sie sind Fossilien: Blätter und andere Pflanzenteile haben ihre Abdrücke hinterlassen, als sie über Millionen Jahre zwischen Sedimentgesteinen zusammengepreßt wurden.“

Seelilien-Fossilien bei einem Steinbruch bei Lindlar

Peter Giesen, der 2008 in einem Lindlarer Steinbruch Teile des ältesten Waldes der Welt gefunden hat, sagte in einem Interview:

„Damals war das Bergische Land eben eine flache Küstenregion. Und als dann vor 300 Millionen Jahre ein anderer großer Kontinent, Gondwana, von Süden nach Norden auf das Bergische Land stieß, wurden die Gesteine hochgedrückt und zusammengeschoben, die noch heute die Landschaft hier prägen. Dabei wurden viele Pflanzen im Gestein konserviert und können hier heute gefunden werden.“ (Peter Giesen, Geologe und Paläobotaniker. In wz.de/nrw/wuppertal/peter-giesen-wuppertal-lag-am-aequator_aid-28308743)

Seelilien-Fossilien

In den Lindlarer Steinbrüchen findet man sehr häufig Abdrücke von Seelilien (Crinoidea, 1821 von Johann Samuel Miller, der auch Abhandlungen und Bücher über Seelilien schrieb, z.B. „A natural history of the Crinoidea„, 1821. Auf der Bildtafel zwischen den Seiten 38 und 39 sieht man z.B. einen ähnlichen Abdruck. Auf Seite 38 wird das Buch „Betrachtung versteinerter Seesterne und ihrer Teile“ von Christian Friedrich Schulze erwähnt, welches 1760 veröffentlicht wurde, ist bei Google-Books zu finden). Oft sind es Stiel, die mit ihren typischen Kreisen abgebildet wurden. Dies sind die Stielglieder. Seelilien sind keine Pflanzen, sondern eine Lebensform die den Seeigeln und Seesternen (diese Tiere gehören alle zum Stamm der Stachelhäuter) ähnlich ist, allerdings sind die Seelilien aufgrund ihrer Wurzeln an einen Standort gebunden (nach dieser Quelle können sie auch den Standort wechseln). Hier http://www.fossilcrinoids.com/devonian.html findet man die Lindlarer Seelilien unter „Eifel“ bei (2) Bergisches Land zusammen mit der Bergisch Gladbacher-Paffrather-Mulde und dem Schlade-Tal (ebenfalls Bergisch Gladbach).

Pflasterstein mit Seelilien in einer Gasse in Lindlar (Ende Juni 2022)

Literatur:

  • Hans Martin Weber: „Seelilien aus der mitteldevonischen Mühlenberg-Formation von Lindlar“. In: Archäologie im Rheinland 2016, S. 54 – 56.

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