Als ich auf die Begriffe Field-, Nature Sketching und Nature Journaling stieß und alle noch nicht auseinander halten konnte, fand auch schnell dieses Buch vom Schweizer Zeichner Ueli Bieri den Weg zu mir.
Es dauerte eine ganze Weile bis ich mit dem Buch arbeiten konnte. Zuerst habe ich es interessiert durchlesen und über die Zeichnungen von Ueli Bieri gestaunt. Viele seiner Bilder sind Landschaftsbilder, bei denen aber im Gegensatz zu traditionellen Landschaftsgemälden, viele Bereiche des Bildes einfach Weiß gelassen werden und mit Farbe besondere Akzente gesetzt werden.
Drei Stellen des Buches möchte ich beispielsweise hervorheben. Erstens montiert er seine „Aquarell-Collage“ aus verschiedenen Motiven, Blickwinkeln und Techniken ein Bild. Zweitens geht er der Frage nach, ob man live Zeichnen in freier Wildbahn mit dem Zeichen nach einem Foto vergleichen kann. Beim Live-Sketchen meint er, gehen zwar Details verloren, aber dafür seine diese Skizzen authentischer, lebendiger und hätten mehr Austrahlungskraft. Drittens lässt er als Nature Sketcher in Kulturlandschaften die Gebäude weg bzw. läßt diese Weiß, zeichnet höchstens grob Fenster und Türen ein. Gebäude seien für ihn Nebensache.
Mittlerweile dient mir das Buch als Inspirationsquelle. Ein reines Arbeits- oder Lehrbuch als Einführung oder Überblick gebendes Buch, ist es nicht. Vielmehr ist es ein detaillierter Beitrag über Nature Sketching von einem Künstler. Da der Bereich des Nature Sketching aber viel facettenreicher ist, wären ähnliche Beiträge wie dieses Buch wünschenswert.
Workshop
Wie üblich, versuche ich das gesehene, gelesene und gelernte mit meiner Arbeit in Verbindung zu bringen und in Neues umzusetzen. Ein Workshop mit dem Buch.
Bei Wanderungen habe ich mein A6 Skizzenbuch immer dabei und versuche mich an Livezeichnungen. Bei diesem Reh konnte ich ein paar Gesten festhalten. Ich musste schnell zeichnen, schnell den Blick zwischen Objekt und Papier wechseln. Nach dem Zeichnen war ich erstaunt wie lebendig die Skizzen wirkten.
Bei Skizzen von Landschaften habe ich die Bilder von Ueli Bieri oft im Hinterkopf (was man meinen Skizzen kaum ansieht). Meine Häuser haben meistens nur Dächer.
