






Seit einer Weile lade ich einige meiner Fotos auf die Webseite Naturgucker.de hoch. Dort kann nach Anmeldung jeder seine Fotos nach Gebieten sortiert einstellen. Für meine Fotos aus den Sünger Bergen habe ich extra das Gebiet „Lindlar-Kapellensüng/Hartegasse“ eingerichtet.
Beispielsweise habe ich dieses Foto einer jungen Ringelnatter (Natrix natrix) eingestellt. Die Schlange sah ich Ende September 2021 auf dem Weg zwischen Stelberg und Oberbüschem.
Die Ringelnatter konnte ich direkt bestimmen. Ich wußte direkt, was ich da vor mir hatte und fotografierte: Es ist keine Blindschleiche, der Kragen ist typisch für eine Ringelnatter. Ich wußte auch, dass es sich um eine junge Ringelnatter handelte, hatte ich doch auf dem selben Weg im Frühsommer ein erwachsenes Exemplar gesehen. Hätte ich nicht gewußt, was ich da sehe, hätte ich später versucht mit Büchern oder mit Hilfe des Internets versucht die Schlange zu bestimmen.
Natürlich kommt es oft vor, dass ich gar nicht weiß, was ich da gesehen oder fotografiert habe und ich das Lebewesen auch später mit der Hilfe von Medien nicht bestimmen kann. In solchen Fällen habe ich schon häufiger die Naturbeobachterinnen bei Naturgucker.de um Bestimmungshilfe gebeten. Meistens bekommt man schnell eine Antwort und man hat wieder etwas dazu gelernt.
Beispielsweise hatte ich im Garten ein kleines Insekt fotografiert, bei dem ich nach längerem Suchen auf keinen grünen Zweig kam. Ich stellte das Bild bei Naturgucker.de ein und bat um Bestimmungshilfe. Wenig später erhielt ich einen Kommentar: Es wäre eine „hübsche Rhododendronzikade“, wenig später wurde dies durch einen zweiten Kommentar ergänzt, es sei eine „Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi)“. „Da wäre ich alleine nie drauf gekommen“, geht mir dann stets durch den Kopf.
Für mich trifft der Slogan „Naturgucken macht Spaß und schafft Wissen!“ von naturgucker.de voll zu.
Bereits 2005 beschäftigte ich mich zu Beginn meines Masterstudiums Erwachsenenbildung mit Naturerfahrung sowie Zeichnen in der Natur. Dabei fand ich das Flow Learning nach Joseph Cornell:
Ich formulierte dies 2005 so:
Damals hatte ich die Webseite Coverwork.de auf der ich meine Ideen festhielt.
Zum Zeichnen in der Natur schrieb ich 2005:
„Zeichnungen haben den Vorteil, dass man sich während der Erstellung intensiv mit dem Objekt beschäftigen muss. Beim Zeichnen stellt man fest wie komplex z.B. eine Pflanze aufgebaut ist. Als Zeichenanfänger hat man allerdings das Problem, dass man nicht die Techniken beherrscht, wie beispielsweise eine Pflanze perspektivisch korrekt gezeichnet wird. Da diese Techniken in der Regel viel Übung erfordern, ist hier die intensive Beschäftigung mit dem Objekt wichtiger. […] Die unzureichende Zeichenerfahrung soll die Teilnehmer nicht davon abhalten. Würde der Zeichenanfänger seinen Fokus auf die Zeichentechnik, also auf Perspektive und Schraffur legen, dann würde dies ihn möglicherweise zu sehr vom eigentlichen Thema ablenken und die ganze Veranstaltung würde mehr in die Richtung eines herkömmlichen Zeichenkurs gehen. Der Unterschied zu einem Zeichenkurs ist in der Gewichtung zu sehen. Während dort das Erlernen der Zeichentechnik im Mittelpunkt steht, sollen hier die Formen der Natur im Mittelpunkt stehen.“
Zum Fotografieren in der Natur schrieb ich 2005:
„Beim Fotografieren von Landschaften, Pflanzen oder Tieren steht das bewußte Auseinandersetzen mit Objekten in der Natur im Vordergrund. Mit Hilfe der Fotografien kann eine spätere Dokumentation genauer werden. Wahrnehmen und bewußtes Sehen sind hier wichtig.“
Projekt Lernort Gemeinde in Lindlar
Als Student der Erwachsenenbildung an der Technischen Universität Kaiserslautern war ich begeistert als im Januar 2007 in Lindlar das Projekt „Lebenswertes Lindlar“ startete. In diesem Rahmen wollte ich ein Naturprojekt anstoßen. Um weitere Interessierte zu gewinnen schrieb ich auf mein Flipchart-Plakat u.a.: „Wanderungen mit offenen Augen“, „Zeichnen in der Natur“, „Bewußtes Wahrnehmen von Schönheit und Problemen in der Natur“, „Themenwanderungen/Erkundungen“.
Später formulierte ich dies: „Unter einer bestimmten Fragestellung machen wir eine Erkundung in die Natur. Da es für uns eine Fragestellung ist, begeben wir uns auf Neuland. Die bei der Erkundung aufgetretenen Fragen können evtl. direkt gemeinsam geklärt werden oder man verabredet sich zu einer Nachbesprechung. Fotos, Zeichnungen können uns unterstützen.“
Daraus wurde über den Zwischenschritt „Zeit für Natur“ schließlich „NaturZeit“.
„Lebenswertes Lindlar wurde 2007 vom Katholischen Bildungswerk im Oberbergischen Kreis und vom Pfarrverband Lindlar zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements ins Leben gerufen. Ein Projekt innerhalb von „Lebenswertes Lindlar“, aus dem nun die Initiative NaturZeit hervorging, beschäftigt sich mit Naturentfremdung und Naturerfahrung. Entwickelt wurde die Idee, gemeinsam die Natur in Lindlar und Umgebung zu entdecken. Dabei will NaturZeit den Dingen auf den Grund gehen, aber auch mal schlicht die Natur genießen.
NaturZeit beschränkt sich bei den Naturerkundungen auf einen eng begrenzten Raum, denn die intensive Erfahrung steht im Vordergrund. In die Natur, nicht durch die Natur zu gehen und sich dabei Zeit zum Austausch zu nehmen, lautet das Motto der Initiatoren, die sich weniger als Lehrer, sondern als Mitlerner sehen, die diese neue Form der gemeinschaftlichen Naturerfahrung ermöglichen wollen.“ (offizieller Text)
Ab 2008 begannen wir mit unseren Naturerkundungen in Lindlar, die bis 2010 fortgesetzt wurden.
Ein Naturzeit-Protokoll (Mai 2008)
Links
journal-fuer-druckgeschichte.de
arbeitskreis-druckgeschichte.de
aepm.eu – An international printing heritage network
„1851 gelang dem Engländer Frederic Scott Archer mit dem Kollodium-Verfahren eine geeignete Methode zu entwickeln, bei der Glas als Träger der lichtempfindlichen Schicht verwendet wurde. Gegenüber dem bis dahin für Vervielfältigungsverfahren verwendeten Papier ließ sich die harte Glasplatte leicht in Kameras fixieren und verfügte über eine optimale Transparenz verbunden mit einer glatten Oberfläche.
Als Bindemittel der Silbersalze diente Kollodium, eine Mischung aus in Äther und Alkohol aufgelöster Nitrozellulose, sogenannte Schießbaumwolle, versetzt mit Jod- oder Bromkalium. Die gallertartige Masse musste auf der Glasplatte verteilt und nach der Sensibilisierung im Silbernitratbad sofort belichtet werden, bevor sie auszutrocknen drohte.
Die Technik war kompliziert, aber richtungsweisend. Sie verlangte vom Fotografen chemische Kenntnisse und zügiges Arbeiten, jedoch überzeugten Kontrastumfang und Feinkörnigkeit der Negative, vor allem aber die extrem kurzen Belichtungszeiten. Die erfolgreiche Etablierung des nassen Kollodium-Verfahrens bedeutete zugleich den endgültigen Durchbruch der Vervielfältigungstechnik gegenüber den bislang dominierenden Unikaterfahren.“ (in: Gerhard Hetzer, Michael Stephan „Entdeckungsreise Vergangenheit – Die Anfänge der Denkmalpflege in Bayern.“, 2008, S. 247)
„Das nasse Kollodium-Verfahren. Dreißig Jahre lang – von 1851 bis etwa 1880 – standen die Fotografen bei ihrer Arbeit unter Zeitdruck. Die Glasplatten mußten an Ort und Stelle lichtempfindlich gemacht, noch im nassen Zustand belichtet und danach sofort entwickelt werden. Denn die lichtempfindliche Schicht aus Kollodium und Silbernitrat wurde nach spätestens 20 Minuten trocken und damit fast unempfindlich. Folge: Bei Aufnahmen außerhalb des Ateliers mußte die >Dunkelkammer< in Zelten, Handwagen, Kutschen mitgenommen werden.“ (Johann Willsberger: Fotofaszination – Kameras, Bilder, Fotografen. 1975)
„Dies stellt in Anbetracht des erheblichen Gewichts der 13 x 18 cm großen Glasplatten-Negative, der Plattenkamera nebst Stativ und selbstverständlich der Reise mit der Kutsche bei Wind und Wetter eine heutzutage respekteinflößende Leistung dar. Kein Wunder, dass jede neue fotografische Entwicklung rasch aufgegriffen wurde. So finden sich im Bildarchiv auch bereits um 1890 entstandene Kunststoffplatten im Format von ca. 20 x 30 cm aus Nitro-Cellulose, dem sogenannten Celluloid, als deutlich leichterem Trägermaterial für die lichtempfindliche Schicht. Neben dem haltbareren Gelatinepapier anstelle von Albumin setzten sich im professionellen Bereich dann ab 1910/1920 Film-Material als Negativträger sowie die Reduzierung der Formate von 12 x 9 cm Planfilm bis im Laufe der 1930/1940er Jahre auf 6 x 6 cm Rollfilm durch.“ (Markus Hundemer „Inventarisation und frühe Fotografie“, in: Gerhard Hetzer, Michael Stephan „Entdeckungsreise Vergangenheit – Die Anfänge der Denkmalpflege in Bayern.“, 2008, S. 241/242)
„Zur Ausrüstung des Fotografen gehörten damals neben Kamera und Holzkassetten ein Holzstativ sowie ein schwarzes Tuch, unter dem die Bildschärfe auf der Mattscheibe eingestellt wurde. Die Belichtung erfolgte mittels einer abnehmbaren Objektivkappe oder aufsteckbarer Hilfsverschlüsse für Moment- und Zeitaufnahmen. Ab etwa 1900 erhielten Objektive aber auch moderne Verschlüsse, wie etwa dem Compo oder den Compur der Münchner Firma Deckel.“ (in: Gerhard Hetzer, Michael Stephan „Entdeckungsreise Vergangenheit – Die Anfänge der Denkmalpflege in Bayern.“, 2008, S. 244)
„Die Dunkelkammer. Das war und ist die zweite Welt der Fotografen. Im Schein von Petroleumlampen begann das Hantieren mit Chemikalien und Kontaktrahmen …“ (Johann Willsberger: Fotofaszination – Kameras, Bilder, Fotografen. 1975)
„Albuminpapier war aufgrund seiner lange unübertroffenen Wiedergabequalität im 19. Jahrhundert das beliebteste Fotomaterial im Positiv-Verfahren und blieb bis ca. 1920 in Gebrauch. 1850 eingeführt, erfolgte die Beschichtung des Bildträgers mit Albumin (Hühnereiweiß) und Natriumchlorid ab 1880 industriell. Der Fotograf musste das unempfindlich ausgelieferte Papier lediglich im Silbernitrat-Bad sensibilisieren, bevor er es auskopieren, d.h. in direkten Kontakt mit den Negativ belichten konnte. Die fixierte und gewässerte Fotografie wurde anschließend durch die Satiniermaschine vollflächig auf Karton aufgezogen, um das Einrollen des sehr dünnen Papiers entgegenzuwirken und die Oberfläche des Bildes zu glätten.“ (in: Gerhard Hetzer, Michael Stephan „Entdeckungsreise Vergangenheit – Die Anfänge der Denkmalpflege in Bayern.“, 2008, S. 247)
„Das >saubere< Verfahren. Der englische Arzt dr. Richard Leach Maddox hatte sich geärgert: Das Arbeiten mit dem nassen Kollodiumverfahren ging nie ganz ohne Kleckern ab. Er erfand 1871 die Bromsilber-Gelatine-Trockenplatte. Ihr Vorteil: Sie konnte fabrikmäßig vorproduziert werden. Durch die einfachere Handhabung war die Trockenplatte Voraussetzung für die Produktion von handlichen Kameras in größeren Stückzahlen.“ (Johann Willsberger: Fotofaszination – Kameras, Bilder, Fotografen. 1975)
„1871 stellte der englische Arzt Richard Leach Maddox der
Öffentlichkeit ein Negativ-Verfahren vor, bei dem die mit einer
lichtempfindlichen Emulsionsschicht aus Silberbromid und Gelatine
versehene Glasplatte im trockenen Zustand belichtet werden konnte. Die
Beständigkeit der Gelatine-Trockenplatten erlaubte die Fertigung auf
Vorrat und entband den reisenden Fotografen vom mobilen Labor.
Trotz dieser Vorzüge erfolgte die Ablösung des nassen
Kollodium-Verfahrens nur zögerlich. Die Lichtempfindlichkeit der
Gelatineschicht war gering und schwankte bei den anfangs manuell
hergestellten Platten. Erst die Idee von Charles Benett, die
Sensibilität der Bromsilbergelatine durch einen Bromkaliumüberschuss
drastisch zu erhöhen, führte 1878 zum Erfolg und setzte die industrielle
Trockenplatten-Produktion schlagartig in Gang.“ (in: Gerhard Hetzer,
Michael Stephan „Entdeckungsreise Vergangenheit – Die Anfänge der
Denkmalpflege in Bayern.“, 2008, S. 247)
Carte de Visite
Carte de Visite
Carte de Visite. „Die Idee zu diesen Fotos ließ sich der Pariser Fotograf André Adolphe Disdéri 1854 sogar patentieren. Die ungeheure Popularität solcher Aufnahmen (Format 6 x 9 cm) führte nicht nur dazu, daß man anfing Fotos von sich zu verschenken, sondern auch die von berühmten Leuten zu sammeln. Das Carte-de-Visite-Foto war bis etwa 1910 >das tägliche Brot< der Fotografen. Die große Nachfrage nach den modischen Bildchen hatte Folgen: Es begann die fabrikmäßige Herstellung der Aufnahmen, und es wurde ein spezieller Kameratyp mit vier Objektiven gebaut, der vier Aufnahmen gleichzeitig oder kurz hintereinander ermöglichte.“ (Johann Willsberger: Fotofaszination – Kameras, Bilder, Fotografen. 1975)
„Ein Bild für 50 Pfennig. So teuer war ein Automatenfoto. Ab 1890 konnte man sich auf Jahrmärkten und Rummelplätzen selbst porträtieren: Automat >Bosco< machte es möglich. … In drei Minuten war ein Bild fertig: Nach der Belichtung wurde die Ferrotypie automatisch entwickelt, fixiert und gewässert.“ (Johann Willsberger: Fotofaszination – Kameras, Bilder, Fotografen. 1975)
Blitzlicht. „Ein unscheinbares graues Material (1859 entdeckt durch Bunsen und Roscoe) brachte vieles ans Licht: 1865 benutzte Charles Piazzi Smyth Magnesiumlicht für Aufnahmen im Innern der Cheops-Pyramide. Mit explosiven Mischungen aus Magnesium, Kaliumchlorat, Schwefelantimon und anderen Chemikalien (1887 eingeführt von Adolf Miethe und J. Gaedicke) arbeiteten Fotografen jahrzehntelang – zum Erschrecken ihrer Kunden. Das Ende der Licht-Alchemie kam 1925: die Erfindung der Staniol gefüllten Blitzlichtbirne durch Dr. Paul Vierkötter.“ (Johann Willsberger: Fotofaszination – Kameras, Bilder, Fotografen. 1975)
„Die Fotografie wird zur Industrie. Die Idee des Amerikaners George Eastman das Fotografieren so zu vereinfachen, daß jeder, der >auf den Knopf drücken konnte<, auch Bilder machen konnte, war das Startsignal für die Massenfotografie. Eastman nutzte die Erfindung des Rollfilms (Prinzip: Bromsilber-Gelatineschicht auf Zelluloid; 1887 von Hannibal Goodwin als Patent angemeldet) und baute dafür eine Kamera in großer Serie: die Kodak Nr. 1.“ (Johann Willsberger: Fotofaszination – Kameras, Bilder, Fotografen. 1975)
Lieferanten
Kartons:
Auf dieser Seite sammele ich Bilder und Informationen zur Schnellfotografie in Kaffeehäusern und sonstigen Gaststätten des frühen 20. Jahrhunderts. Schnellfotografie gab es damals auf Jahrmärkten oder bei bestimmten Ausflugsorten (z.B. am Drachenfels). Die Besonderheit war, dass man die Fotos schon kurz nach der Erstellung mitnehmen konnte.
Meine Annahme: Es kam der Fotograf beispielsweise in ein Café, fragte ob man Interesse an einem Foto hätte, schoss das Bild und brachte später die Abzüge.
Über die Entwicklung der Schnellfotografie ist mir wenig bekannt. Daher ich nur ein paar Hinweise.
Im Februar 1900 meldeten Max Schultze und Walter Vollmann das D.R.P.
123291 für einen Apparat für Schnellfotografie an. Die Kamera des
Patents hatte zwei übereinabder liegende Dunkelräume, eins für die
Negative, das andere für die Positive. Walter Vollmann hatte bei der
Firma Grass & Worff 1897 eine Abteilung für Amateur-Fotografie
eingerichtet.
Im Jahr 1900 begann Johannes Oster vor der Nibelungenhalle am Drachenfels mit Schnellfotografie. Die Leute konnten sich auf einen Esel setzten, ließen sich fotografieren und holten sich auf dem Rückweg die Fotos ab.
1902 veröffentlichte Wilhelm Baumann im Verlag Erstes Postkarten-Moment-Atelier (das Atelier von Baumann war in der Neuhauserstraße 2, München) eine „Gründliche Anleitung zur Ausübung der modernen und gewinnbringenden Postkarten-Schnell-Photographie ohne besondere Vorkenntnisse. Mit Berücksichtigung der Verhältnisse an allen verkehrsreichen Plätzen“.
„In den letzten Jahren haben sich Geschäfte etabliert, wo in wenigen Minuten eine Porträtaufnahme, auf Bromsilberkarte kopiert, ausgeführt wird, und zwar für den minimalen Preis von 50 Pfg. Es ist klar, dass in dieser kurzen Zeit die einzelnen Manipulationen etwas weniger penibel gehandhabt werden. Die Aufnahme der Person geschieht in der üblichen Weise auf Bromsilberplatte. Das Negativ, nachdem es kurz abgespült und die Schichtseite mit einem dünnen Celluloidblatt überlegt worden ist, wird mit der Bromsilberkarte im Kopierrahmen (eventuell mit Vorschaltung von Vignetten oder Masken) exponiert; dann wird das Positiv „rapid“ entwickelt, fixiert, gewässert und getrocknet.“ (Paul Hanneke: Die Herstellung von photographischen Postkartenbildern, 1905)
Es gab Postkartenkamera für das Format 10:15 (erwähnt 1914). Eingesetzt wurden diese auch auf Volksfesten oder Jahrmärkten. In der Druckschrift der Firma Karl Arnold konnte man lesen: „Diamant-Postkarten-Kanone laut beigefügter Abbildung ist die letzte Erfindung auf dem Gebiete moderner Schnellphotographie“ und weiter: „Ihr Bild in 5 Minuten auf Bromsilberpostkarten, ohne Platten, ohne Film, Ohne Dunkelkammer!: Postkarten-Kamera für Schnellphotographen“.
Fotografen in Hamburg und Altona taten sich bei der Schnellphotographie besonders hervor. Zahlreiche Postkarten aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg finden sich heute noch. In Urbans Burghof in Köln gab es einen Fotografen der den Gästen Bilder von ihrem Tisch anbot. Bilder zu Urbans Burghof sammele ich hier. Auch im Berliner Konzerthaus Clou wurden solche Fotos angeboten.
Bilder aus Hamburg und Altona (ca. 1910 bis 1918)
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Kleine Wesen in großartiger Landschaft.
Diese Bilder entstanden zwischen Juni 2017 und August 2018 hauptsächlich im Wald zwischen Lindlar-Hönighausen und -Hartegasse. Ich nahm kleine Figuren von Tieren, Menschen sowie Booten und Autos mit in den Wald und fotografierte sie dort im Moosland. Es war wie eine Expedition der kleinen Wesen in eine großartige Landschaft.
Bergisch Gladbach
Fotoatelier Horsmann
Mann im Fotoatelier Horsmann, Bergisch Gladbach (Format: 50 x 120 mm).
Rückseite des obigen Fotos. Das Firmenlogo von Horsmann ist mit diesen Papieraufkleber überdeckt. Im Jahre 1904 war A. Röhl & Co. ein Kunstinstitut, Osterlingerstr. 5, Bremen. Das Feld „abgeben an“ ist frei. Aufgrund von Vergleichsbildern mit „Röhl-Aufklebern“ hat die No. nichts mit dem Jahr zu tun, wie man hier vermuten könnte.
Mann im Fotoatelier Horsmann, Bergisch Gladbach (Format: 65 x 105 mm).
Auf verschiedenen Fotos von Horsmann steht unten in kleiner Schrift: „Dr. Höhn & Co., Düsseldorf“. Diese Firma wurde von Dr. phil. Emil Höhn im Jahr 1887 gegründet. „Ursprünglich wurde die Fabrikation von chemischen Produkten und insbesondere Photolacken betrieben und dann eine Fachhandlung photographischer Artikel angegliedert.“ (Nachrichtenblatt für das Photographenhandwerk, 44/1937)
Fotoatelier Warkus
Frau im Atelier von Herm. Warkus, Bergisch Gladbach (Format: 65 x 105 mm).
Frau im Atelier von Herm. Warkus, Bergisch Gladbach (Format: 60 x 115 mm).
Warkus war noch in den 1950er Jahren in der Poststraße.
Fotoatelier Franken
Das Atelier von Caspar Franken ist heute in Bergisch Gladbach nahezu vergessen. Caspar Franken wurde 1863 in Ehrenfeld (Köln) geboren und starb 1930 in Eupen (siehe [1]). Franken hatte sein Atelier (ab 1879/1883) eigentlich in Eupen. Dort betrieb die Familie über mehrere Generationen ein Fotogeschäft. Zuletzt wurde das Geschäft von Fotograf George Dyba betrieben (siehe [2], [3]).
Kinder im Atelier von Caspar Franken, Wilhelmstraße, Bergisch Gladbach (Format: 109 x 167 mm).
Caspar Franken hatte sein Atelier in Eupen. Zeitweilig betrieb er eine Zweigstelle in Bergisch Glachbach. Diese Zweigstelle wurde meistens nur auf den Rückseiten der Fotos erwähnt. Bei diesem Foto steht Gladbach auf der Vorderseite.
Rückseite des obigen Fotos.
Gummersbach
Fotoatelier Phillip Dürr
In Gummersbach betrieb Phillip Dürr ein „Atelier für Photographie und Malerei“ in der Kaiserstraße 41. Er war auch als Erfinder tätig. 1915 erhielt er ein Deutsches Reichs-Patent für „Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von photographischen Schichtträgern ohne Dunkelkammer, wobei der Schichtträger in der Kassette entwickelt wird. Philipp Dürr, Gummersbach, Rhld. (D. R. P. 302943 vom 7. Dezember 1915.“ (Chemiker Zeitung, 1918) Das Haus (mit Jugendstilfassade) in dem sich sein Fotoatelier in der Kaiserstraße befand wurde 2011 abgerissen (siehe hier [1]). Dürr hatte in Gummersbach-Dieringhausen ein weiteres Atelier.
Von den folgenden drei Fotos wurde mit Sicherheit das untere bei Dürr gemacht. Die Fotos gehören zusammen, auf allen drei Fotos ist eine junge Frau zu sehen. Die Fotos wurde nicht aufgeklebt, sondern befinden sich auf Karton im Postkartenformat.
Gummersbacher Familie (die Frau hintere Reihe links ist die selbe wie auf den beiden folgenden Fotos. Atelier Dürr? Format: 135 x 85 mm).
Gummersbacherin (wie im obigen Familiefoto. Der Raum ist der selbe wie beim Familienfoto. Atelier Dürr? Format: 85 x 135 mm).
Frau (dieselbe wie oben) im Atelier Phillip Dürr, Kaiserstraße, Gummersbach (Format: 85 x 135 mm).
Stempel auf der Rückseite des obigen Bildes.
Fotoatelier Wilhelm Everhan
Ebenfalls in Gummersbach war Wilhelm Everhan als Fotograf tätig. Er hatte sein Atelier in der Karlstraße 2 (später Nr. 5 vgl. Stempel unten). Über einen Besuch 1895 berichtete eine Frau 60 Jahre später: „Beim Fotografen Everhan in der Karlstraße wurde Halt gemacht, um eine Erinnerungan diese einzigartige Wagenfahrt im Bild festhalten zu lassen. Herr Everhan baute auf einem Stativ einen großen Fotokasten auf, bedeckt mit einem großen schwarzen Tuch, unter dem er dann zeitweilig verschwand, um eine Klappe hochzuziehen. Immer wieder Verbesserungen an unserer Haltung treffend, war er endlich bereit, die Kapsel von der Linse zu ziehen. ‚Danke schön, meine Herrschaften, das Bild ist gemacht.‘ “ (Festschrift 1995)
Stempel von W. Everhan.
Wermelskirchen/Burscheid
Fotoatelier G. Schneppendahl
Frau im Atelier von G. Schneppendahl, Wermelskirchen & Burscheid (Format: 65 x 105 mm).
Rückseite der obigen Fotografie.
Solingen/Burscheid
Fotoatelier Fritz Flaake
Frau in einem der Ateliers von Fritz Flaake, Solingen & Burscheid (Format: 62 x 100 mm).
Wipperfürth
Fotoatelier Theodor Meuwsen
Der Buchbinder Theodor Meuwsen eröffnete sein Atelier 1869 in der Unteren Straße in Wipperfürth. 1900 übergab er sein Atelier an Emil Hardt.
Fotoatelier Emil Hardt
Emil Hardt übernahm das Atelier von Theodor Meuwsen im Jahr 1900. Er starb 1945. Die Familie führte das Geschäft bis in die 1960er Jahre fort.